15. August 2024

Gute Zinsen, kaum Risiko – wie Sie Festgeld im Ausland anlegen

Die Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten bei Banken in Deutschland sind in den letzten Monaten stetig gestiegen und scheinen ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Um von diesem Zinsanstieg zu profitieren, lohnt es sich jedoch auch, über die Landesgrenzen hinauszuschauen: Dort gibt es oft noch bessere Konditionen. Wer geschickt vorgeht, kann sich effektiv vor Risiken schützen und ohne Fremdsprachenkenntnisse von den höheren Zinssätzen profitieren.
 
geldanlage im ausland muenzglas vor sonnenuntergang

Bei der Geldanlage im Ausland können sich Sparer gute Festgeldzinsen sichern. Bild: getty, Farizun Amrod / EyeEm

 
Mit der hohen Inflation hat die schleichende Entwertung der Ersparnisse in den letzten Jahren wieder zugenommen. Glücklicherweise sind auch die Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten gestiegen. So lässt sich die Geldentwertung zumindest teilweise abmildern. Banken in Deutschland bieten Zinsen knapp unter 4 Prozent.
 
Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt jedoch: In anderen Ländern der Europäischen Union erhalten Sparer aus Deutschland auf Tages- und Festgeld noch bessere Zinsen. Besonders bei Festgeldkonten mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder mehr bieten Banken im EU-Ausland oft bessere Zinsen. Der Spitzenzins für dreijährige Festgeldanlagen bei ausländischen Banken liegt derzeit mehr als 0,80 Prozentpunkte höher als bei deutschen Banken. Je nach Anlagebetrag kann dies pro Jahr schnell mehrere hundert Euro Unterschied beim Zinsertrag ausmachen. Die folgende Tabelle zeigt dies beispielhaft für einen Anlagebetrag von 10.000 Euro für ein, zwei und drei Jahre:
 
BankLand (Bonität)LaufzeitZinsZinsertrag
TFBankSchweden (AAA)1 Jahr4,00 %400,00 €
CreditplusDeutschland (AAA)1 Jahr3,85 %385,00 €
Izola BankMalta (A-)2 Jahre3,80 %774,44 €
CreditplusDeutschland (AAA)2 Jahre3,65 %552,47 €
SistemaItalien (BBB)3 Jahre4,22 %1.320,00 €
CreditplusDeutschland (AAA)3 Jahre3,40 %1.055,07 €

Warum die Zinsen im Ausland höher sind

Deutsche Sparer sind oft zurückhaltend, wenn es darum geht, ihr Geld bei ausländischen Banken anzulegen. Diese Vorsicht ist jedoch in vielen Fällen unbegründet. Ausländische Finanzinstitute bieten häufig attraktive Zinssätze an, um im Wettbewerb um deutsche Anleger zu bestehen. Zudem spielen auch andere wirtschaftliche Faktoren eine Rolle, die zu den höheren Zinsen beitragen können.

Die vergleichsweise hohen Zinsen sind nicht zwangsläufig mit höheren Risiken für Sparer verbunden. Allerdings gibt es bei der deutschen Steuererklärung für ausländische Geldanlagen einige Besonderheiten zu beachten. In einem separaten Beitrag haben wir übersichtlich zusammengefasst, welche Steuern bei Tages- und Festgeld im Ausland anfallen und wie eine doppelte Besteuerung vermieden werden kann.
 

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Warum Festgeld besonders sicher ist

Die Attraktivität von Festgeldkonten beruht nicht nur auf der guten Planbarkeit, die durch die feste Laufzeit und Verzinsung gewährleistet wird. Solche traditionellen Anlageformen, zu denen auch das jederzeit verfügbare Tagesgeld gehört, gelten zudem als besonders sicher. Dies liegt daran, dass Banken in der Europäischen Union gesetzlich verpflichtet sind, private Spareinlagen abzusichern. Spareinlagen von Anlegern in Deutschland sind bei jedem Finanzinstitut in der EU bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde durch die Einlagensicherung geschützt.
 
Um auch im Falle einer Bankeninsolvenz beruhigt zu sein, sollten Sparer zudem die Bonität des Landes berücksichtigen, in dem das Kreditinstitut seinen Sitz hat. Sollte eine Bank zahlungsunfähig werden, greift zunächst ein nationaler Einlagensicherungsfonds, um Privatanleger zu entschädigen. In einigen Fällen übersteigt die durch diesen Fonds abgesicherte Summe deutlich die gesetzliche Mindestgrenze. Sollte jedoch auch der Fonds nicht in der Lage sein, den entstandenen Schaden zu decken, ist der jeweilige Staat verpflichtet, die Rückerstattung der Gelder zu übernehmen.
 

Diese Länderratings bieten die höchste Sicherheit

Beim Vergleich von Tagesgeld- oder Festgeldangeboten ist es wichtig zu wissen, in welchem Land die Bank ihren Sitz hat, um die Bonität des EU-Mitgliedstaats einschätzen zu können. Hierbei ist die Bewertung durch Ratingagenturen wie Standard & Poor’s (S&P) ein hilfreiches Kriterium.

Länder wie Deutschland, Schweden oder die Niederlande werden von S&P derzeit mit der Bestnote AAA bewertet und bieten daher für Sparer die größte Sicherheit. Aber auch Anlageländer wie Lettland oder Malta  weisen mit Ratings von A+ und A- noch eine überdurchschnittlich gute Bonität auf.  Oft bietet sich bei dortigen Banken eine gute Kombination aus attraktiven Zinsen bei gleichzeitig solider Landesbonität.

Wichtig zu wissen:: Zum Schutz vor unsicheren Geldanlagen stammen alle empfohlenen Tages- und Festgeldkonten von Banken aus Ländern, die von S&P mindestens mit dem Rating BB- bewertet werden.

Welche Rolle Wechselkurse bei der Geldanlage spielen können

Auch innerhalb der Europäischen Union gibt es Länder, die nicht den Euro als Landeswährung nutzen. Wenn Sparer ihr Geld dort in der nationalen Währung auf Tages- oder Festgeldkonten anlegen, kann die tatsächliche Rendite stark von den schwankenden Wechselkursen an den Devisenmärkten beeinflusst werden. Sollte eine Währung während der Laufzeit einer Festgeldanlage an Wert verlieren, könnte der ausgezahlte Betrag inklusive Zinsen nach dem Umtausch in Euro niedriger sein als der ursprünglich eingezahlte Euro-Betrag.

 Um Sparer vor solchen Währungsrisiken zu schützen, erfolgt die Geldanlage bei allen empfohlenen Tages- und Festgeldern immer in Euro. Es findet kein Umtausch in die Landeswährung statt. Dies gilt auch für Banken aus Ländern wie Schweden, in denen der Euro nicht die offizielle Währung ist. Anleger müssen sich daher keine Sorgen über Wechselkursschwankungen machen.

Wie Sparer die passende Laufzeit finden

Um größere Summen nicht unverzinst auf dem Girokonto liegen zu lassen, kann ein Tagesgeldkonto bei einer ausländischen Bank weiterhin eine gute Alternative bieten, bei der Anleger jederzeit auf das Ersparte zugreifen können. Bessere Renditen erzielen Sparer allerdings, wenn sie Banken ihr Geld fest für einen längeren Zeitraum anvertrauen.

Um hier passend zu den eigenen Lebensumständen die richtige Laufzeit der Festgeldanlage zu finden, sollten sich Sparer die Frage beantworten, wie lange sie auf diesen Teil ihres Ersparten verzichten können. Benötigen sie nur einen Teil in absehbarer Zukunft, ist oft die Aufteilung auf mehrere Festgelder mit unterschiedlich langen Laufzeiten die beste Lösung (Treppenstrategie). So können Anleger sich mit einem Teil ihrer Ersparnisse die guten Zinsen langer Laufzeiten sichern und gleichzeitig den Rest für anstehende Anschaffungen flexibler verfügbar halten, indem sie diesen zu einer kürzeren Laufzeit anlegen.