Eine aktuelle Analyse zeigt, dass deutsche Sparer bei der Wahl ihrer Geldanlagen eine deutliche Präferenz für Sicherheit zeigen, insbesondere bei Festgeldanlagen. Diese Form der Geldanlage gilt als eine der sichersten, da sie feste Zinssätze über einen definierten Zeitraum bietet und somit Überraschungen ausgeschlossen sind. Dennoch zeigt eine umfassende Auswertung von über 77.000 Tages– und Festgeldanlagen, dass viele Sparer genau darauf achten, in welchem Land sie ihr Geld anlegen.
In der Eurozone sind Geldanlagen durch eine einheitliche gesetzliche Einlagensicherung geschützt, was bedeutet, dass Sparer in verschiedenen Ländern ähnliche Sicherheitsstandards genießen. Dennoch variieren die Landesbonitäten, die von Ratingagenturen vergeben werden und die Kreditwürdigkeit der Länder widerspiegeln. Länder mit einer Bewertung von AAA, wie Deutschland und Schweden, gelten als besonders sicher, während Länder mit einer Bewertung von BBB, wie Italien, als riskanter eingestuft werden. Diese Ratings sind entscheidend für die Entscheidung der Sparer, wo sie ihr Geld anlegen.
Kunden verzichten zugunsten deutscher Banken auf Zinsen
Die Analyse zeigt, dass fast 81 Prozent der Tages- und Festgeldanlagen in Ländern mit AAA-Bonität investiert wurden, obwohl die durchschnittlichen Zinssätze in Ländern mit BBB-Bewertung höher waren. Dies verdeutlicht, dass viele Sparer bereit sind, auf höhere Zinsen zu verzichten, um das Risiko zu minimieren. Besonders auffällig ist, dass die Risikobereitschaft auch geschlechtsspezifische Unterschiede aufweist: Männer neigen dazu, risikofreudiger zu sein als Frauen, wobei nur 16,8 Prozent der Frauen in Länder mit niedrigerer Bonität investierten, im Vergleich zu über 20 Prozent der Männer.
Männer sind risikobereiter als Frauen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass deutsche Sparer trotz der potenziell höheren Renditen in Ländern mit schwächerer Bonität eine konservative Anlagestrategie verfolgen, die auf Sicherheit und Stabilität abzielt.